Schere Faust Papier

Michel Decar hat ein neues Stück geschrieben. Der Ort der Handlung ist ein Trichter. Da muss jede Menge durch: alle möglichen Bühnenbilder, sehr verschiedene Kostüme und Requisiten, dazu reichlich Personal aus der  bewohnten Welt und der Geschichte der Menschheit.

Große Mysterienspiele werden veranstaltet,  Höhlengleichnisse verunstaltet, Satyrspiele aufgeführt, Botenberichte hingequatscht, Pressekonferenzen  improvisiert. Es gibt ein alphabetisches Verzeichnis von Regieanweisungen und Übungen für Schauspieler,  technische Vorgänge, physikalische Phänomene und Geräusche sind im Angebot. Natürlich auch eine Auswahl  von Popsongs. Klar! Choreografie und Emotion sind zwei Begriffe, die der Autor nicht unerwähnt lassen möchte.Für Regisseur Ersan Mondtag, der die Uraufführung von „Schere Faust Papier“ inszenieren wird, ist Michel Decars Welt der Wörter und Sätze, Überschriften und Namen, Reihen und Listen eine Aufforderung zum Tanz: „Wir leben in einer Zeit der Fragmente, der Reste, des Eindrucksmülls, der Splitter und haben die Sehnsucht, das alles wie die Bruchstücke von antiken Statuen zu kitten. Das schaffen wir auch, indem wir sehend blind werden.“

Fotoaufnahmen: Armin Smailovic

Zeitraum

18. Dezember 2016 – 15. Juni 2017