2. Sinfonie – Rausch
2014
Festival Radikal Jung
Team
Regie
Ersan Mondtag
Bühne, Kostüm
Julian Eicke
Musik
Verena Marisa
Dramaturgie
Henrieke Beuthner
Mit
Jonas Grundner-Culemann, Thomas Hauser, Thomas Huber, Felix Hammoser
Chor
Lonni Garzena, Jonas Hackmann, Philip Haslbauer, Jan Westphal
Was ist Rausch: Kontrollverlust? Welterleben? Bedenkenloses Trei ben? Traum? Ekstase? Friedrich Nietzsche beschreibt in seinen Ausführungen zur "Geburt der Tragödie", unter der Zugabe des "narkotischen Getränks" sei ein Rausch zu erlangen, der Menschen und Götter zueinander rückt und der Natur und Mensch wieder in Einklang bringt.
Es werden Sphären erreicht, weit jenseits des rationalen Erlebens, fern jeder Vernunft und Ordnung.
Das Nachdenken über Rausch ist auch das Nachdenken über eine Gesellschaftsstruktur, die pendelt zwischen dem Drang nach Kontrolle über das eigene Leben und der Sehnsucht nach dem Loslassen-können, dem
Wieder-zu-sich-finden. Was davon ist erstrebenswerter?
In der heutigen Gesellschaft sind Rauschzustände vor allem auf exzessives Trinken und Drogenkonsum reduziert, was weit entfernt ist von der einstigen lustvoll empfundenen Götternähe. Die mögliche Dimension des Rausches wird banalisiert. Im Nachdenken über Rausch gerät man außerdem zu den Gedankenüber das kollektive und subjektive Erleben einer Gemeinschaft, das Eingeschlossen- und Ausgeschlossensein aus einer Gruppe, die sich im Rausch – auch dem gedanklichen Rausch – zu einer Einheit formiert. Gibt man sich selbst der Gruppe hin, oder erstarkt man durch die eigene Abgrenzung?
Fotoaufnahmen: Birgit Hupfeld
Zeitraum
13. April 2013 – 12. Februar 2014