I am a Problem

Team

Inszenierung und Raumgestaltung

Ersan Mondtag

Idee und Konzept

Peter Gorschlüter, Ersan Mondtag

Text

Thomaspeter Goergen

Stimmen

Marie Löcker, Björn Meyer, Thomas Niehaus, Paul Schröder, Cathérine Seifert, André Szymanski, Sebastian Zimmler

Sounddesign

Florian Mönks

Künstler*innen

Kader Attia, Vanessa Beecroft, Will Benedict, Bernhard Johannes Blume, Shannon Bool, Miriam Cahn, John De Andrea, Marlene Dumas, Plastique Fantastique, Robert Gober, Douglas Gordon, Ilja Clemens Hendel, Georg Herold, Martin Honert, Jonathan Horowitz, On Kawara, Barry Le Va, Teresa Margolles, Bruce McLean, Aernout Mik, Lutz Mommartz, Bruce Nauman, Steven Parrino, Arnulf Rainer, Bettina Rheims, Thomas Ruff, Taryn Simon, Dayanita Singh, Markus Sixay, Jack Smith, Sturtevant, Jürgen Teller, Oliviero Toscani, Rosemarie Trockel, Andy Warhol

Den Ausgangspunkt für Mondtags Inszenierung bildet ein Mythos um Maria Callas (1923–1977). Um ihre Traumfigur zu erreichen, soll sich die weltberühmte Opernsängerin mit einem Glas Champagner einen Bandwurm einverleibt haben.

Der Legende nach führte der Parasit innerhalb kurzer Zeit zu einem erstaunlichen Gewichtsverlust von 50 Kilogramm. Callas' kompromissloses Bestreben, die eigene Erscheinung nach ihren Idealvorstellungen zu formen, sowie dessen Kehrseite, die Auflösung des eigenen Körpers, bilden die Leitmotive der Ausstellung.
Ein szenischer Parcours verwandelt das MMK 2 in einen Bühnenraum mit verschlungenen Pfaden, auf denen uns Grenz- und Doppelgänger, stille Rebellen und gescheiterte Existenzen begegnen. Die inszenierten Werke reichen von Andy Warhols "Kellogg's Cornflakes Box" über eine neue raumgreifende pneumatische Skulptur von Plastique Fantastique bis hin zu jüngsten Erwerbungen des MMK, wie Will Benedicts titelgebendes Musikvideo "I AM A PROBLEM". Es sind die teils zaghaften, teils renitenten Gesten des Widerstandes, denen Ersan Mondtag in den Werken nachspürt und die er zu den modernen Anti-Helden seiner Erzählung werden lässt.
Mit Texten des Autors Thomaspeter Goergen – eingesprochen von Ensemblemitgliedern des Hamburger Thalia Theaters – verleiht Mondtag den Werken eine Stimme und lässt diese zu Darstellern ihrer eigenen Sehnsüchte und Ängste werden. Meist im Widerstreit kreisen ihre Dialoge um existenzielle Themen des Menschseins, wie die Transformierbarkeit der eigenen Identität, das Streben nach Perfektion oder die Vergänglichkeit der organischen Materie.
Mondtags Inszenierung offenbart, wie die Metamorphosen des Körperlichen zu Sinnbildern für private und gesellschaftliche Auflösungserscheinungen werden. Das Streben nach Perfektion führt ultimativ zu Aggression, Fanatismus und Gewalt. Denn wer bereit ist, sich selbst zu opfern, der ist auch bereit, andere zu opfern.

Fotoaufnahmen: Axel Schneider

Zeitraum

22. September 2016 – 18. Februar 2017