Der Ring der Nibelungen

Team

Text

Thomas Köck

Regie, Bühne

Ersan Mondtag

Kostüme

Josa Marx

Musik

Max Andrzejewski

Künstlerische Beratung

Clara Topic-Matutin

Licht

Rainer Casper

Video

Bahadir Hamdemir

Besetzung

Mime, Sieglinde

Jonas Grundner-Culemann

Hagen, Siegmund

Jonathan Kempf

Wotan

Corinna Kirchhoff

Walküre, Norne, Rheintochter

Peter Luppa

Erda

Wolfgang Michael

Alberich, die deutsche Geschichte

Peter Moltzen

Brünnhilde

Stefanie Reinsperger

Walküre, Norne, Rheintochter

Philine Schmölzer

Walküre, Norne, Rheintochter

Anna-Sophie Schindler

Siegfried

Paul Zichner

Orchester Einspielung

Moritz Ter-Nedden (Violine), Grégoire Simon (Violine), Friedemann Slenczka (Viola), Ragnar Jonsson (Violoncello), James Banner (Kontrabass), Laure Mourot (Flöte), Miguel Perez Inesta (Klarinette), Isaac Shaw (Horn), Maria Schneider (Vibraphon), Arne Braun (Gitarre), Jörg Hochapfel (Keyboards, Piano), Max Andrzejewski (Drumset)

25 Jahre beschäftigte sich Richard Wagner mit dem "Ring des Nibelungen", seinem Hauptwerk, dem die Nibelungensaga zu Grunde liegt. Er eignete sich den urdeutschen Mythos an und erschuf im Zusammenklang mit der Komposition ein zu seiner Zeit inhaltlich wie musikalisch revolutionäres Werk.

Zentrales Thema des Mythos – schon bei Wagner – ist der Raubbau an der Natur durch den Menschen. Der Raub des Goldes durch den Nibelungen Alberich aus dem Rhein, der am Anfang des Ringes steht, läutet die Götterdämmerung und damit den Untergang der Welt ein.
150 Jahre später hat nun der österreichische Autor Thomas Köck den Wagnerschen Ring für das Berliner Ensemble überschrieben. Dabei arbeitet er mit Versatzstücken des Originaltextes, die er spannungsvoll mit den eigenen Texten verwebt. Dem Text von Thomas Köck steht die Musik von Max Andrzejewski gegenüber. Der Komponist hat für die vier Teile des Rings eigene Ouvertüren für ein ungewöhnlich besetztes 12köpfiges Kammerensemble (Klassische Instrumente plus E-Gitarre, Synthesizer, Drumset und Elektronik) als musikalischen Kommentar auf Wagners Ouvertüren geschrieben.Wagners Personage, Inbegriff deutscher Geschichte und vermeintlichen Heldentums, irrlichtert durch eine Nervenheilanstalt. Am Helden Siegfried soll eine Lobotomie vollzogen werden, Erzfeind Hagen will sein Gedächtnis auslöschen. Im Anblick des nahenden Endes verliert sich Siegfried mehr und mehr in der Welt des Ringes und das Publikum trifft mit ihm auf Nibelungen, Riesen, Zwerge, Walküren, Rheintöchter und all die anderen mythischen Figuren des Wagnerschen Ring, die allerdings – von Köck mit der Gegenwart konfrontiert – das eigene Handeln und den Status Quo von Gesellschaft, Wirtschaft, Natur, Gesetze und Macht der Märkte sowie Richard Wagners Antisemitismus diskutieren.

Fotoaufnahmen: Birgit Hupfeld

Zeitraum

03. Juni 2021 – 04. Mai 2022