Antikrist

FürErsan Mondtag ist Langgaards von funkensprühendem Untergangstaumel kündende Oper eine Parabel auf unsere Zeit. In seiner bildgewaltigen Inszenierung scheinen gesellschaftspolitische Themen wie die Zersplitterung der Gesellschaft, die Verhärtung des öffentlichen Diskurses und die sich verschärfende Klimadebatte durch.

Trotz dieser Bezüge lässt Mondtag in seiner überästhetisierten Bildsprache Raum für die facettenreiche und schillernde Musik Langgaards, in der weite Strecken rein orchestral sind: Eine Gruppe von Tänzer*innen übersetzt in Rob Fordeyns Choreografie Langgaards Komposition in eine packende Bewegungssprache. In seiner expressionistischen Bühnenästhetik zitiert Mondtag die bildende Kunst der Entstehungszeit von ANTIKRIST und erschafft zugleich eine surreale Welt, in der physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt zu sein scheinen.

In einer spätkapitalistischen Großstadtszenerie droht die Welt zusammenzubrechen – ein Auto stürzt vom Himmel, Höllengestalten und Horrorfiguren bevölkern die Bühne, die Gesellschaft wird auf die Probe gestellt und gegeneinander aufgehetzt. Die ungemein kräftigen Bilder des Regisseurs, der mit ANTIKRIST 2022 sein Berliner Operndebüt gab, ist in ihrer fantasievollen Überzeichnung wie geschaffen für Langgaards Endzeit-Mysterium.

Fotoaufnahmen: Thomas Aurin

Zeitraum

30. Januar 2022 – 02. Mai 2025

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